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Die syrische Tragödie

by Carsten Stormer


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Syrien ist die Schande des Westens. Ein moralischer Makel, nicht geringer als der des spanischen Bürgerkriegs in den 1930er Jahren. Verrat maskiert als Diplomatie. Realpolitik statt richtige Politik. Machtinteressen, die Menschenleben kosten. Es ist alles so schwer zu verstehen, heißt es immer. Es ist so unübersichtlich, heißt es immer. Wir können nichts tun, heißt es immer. Unsinn, sagt Carsten Stormer. Er war dort, in Syrien, im Krieg, auf mehreren Reisen seit 2011. Er hat als Reporter gesehen, was dieser Krieg für die Syrer bedeutet, er hat Helden getroffen, die keine sein wollen. Er hat die Toten gesehen, das Blut, die Angst und das Elend. Er hat mehr gesehen, als er sehen wollte. Und hat darüber geschrieben. Klar, berührend, wütend. Weil das die einzige Art ist, den Wahnsinn zu begreifen. Carsten Stormer hat ein Land gesehen, das geopfert wird. Und die Welt schaut zu.

Carsten Stormer, Jahrgang 1973, arbeitete als Reporter beim „Phnom Penh Post“ in Kambodscha und bei der „Myanmar Times“ in Birma. Studium in Bremen und in Chennai, Indien. Er berichtet für nationale und internationale Magazine hauptsächlich aus Krisenherden von Afghanistan bis Syrien. 2012 erschien sein Buch „Das Leben ist ein Wildes Tier“.