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Donnerstag

by Pippin Wigglesworth-Weider

Stell Dir vor, eine Kammer, oder dein Gefühl für deinen Körper. Und nun lösen sich die Flächen von einander und entfernen sich. Der Boden fällt nach unten, die Decke fliegt nach oben und die vier Wände gehen jede in ihre Richtung. Mit dem Boden fallen die Füsse. Rücken, Arme und Brust gehen mit den Wänden in ihre Richtungen. Dein Kopf steigt. Während die Füsse fallen, teilen sie sich weiter auf. Die Zehen fliegen nach vorn, die Sohle beschleunigt ihren Fall, der Fussrücken bremst ab und scheint zu steigen, die Ferse geht rückwärts. Genauso der Kopf, der steigt, er geht in alle Richtungen auseinander. So stelle ich mir das vor. Oder das Auge, ein Teil fällt mit den Füssen und dem Boden, andere Teile gehen mit Wand und Brust oder mit der Decke, die steigt und steigt. Das Auge geht in alle Richtungen auseinander, wie auch Dein Gefühl für deinen Mund, oder deine Erinnerung an ein Gesicht, die sich teilt, und auseinander geht. Die Distanzen zwischen den Teilen werden grösser, dann unüberwindbar. Die Füsse verlieren ihr Gefühl für die Sichtweise der Augen und selbst das Auge verliert sich und sieht nicht mehr als eins. Die Teile sind für sich, so wie einst Du für dich. Die Kammer in der du lagst, ist ein Raum für sich, nicht für dich. Ja, die Bilder an den Wänden, das Bett, das Glas Wasser.

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