Denn wenn et Trömmelche jeht … oha, wie jedes Jahr um 11 Uhr 11, pünktlich mit dem ersten Nachtfrost in den sonnendurchfluteten Hochwasserauen heute ganz früh morgens in Düsseldorf am Rhein. Oh ja, der 11. November ist der Beginn des Ausnahmzustandes vor der Adventszeit, der Weihnachtszeit und dem Karneval, allgemein die fünfte Jahreszeit. Es ist der 315. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 316. in Schaltjahren), somit bleiben 50 Tage bis zum Jahresende, an dem es ähnlich bekloppt zugeht, jedoch spät des Nachts, und dies weltweit in stündlichem Fortschreiten.
In Düsseldorf, der deutschen Karnevals-, Fastnachts- und Faschingshochburg, wird der 11.11., „der Elfte im Elften“, (um 11:11 Uhr) als Beginn der Karnevalssession oder Fastnachtskampagne gefeiert, und da bleibt kein Auge trocken. Aber am 11. November wird auch Sankt Martin mit regional verschiedenen Martinsbräuchen gefeiert. In ganz Deutschland feiern die Kinder mit Umzügen, bei denen sie singend mit Laternen durch die Straßen ziehen, hinter dem römischen Martinsreiter her, der seinen Mantel teilte, während im Haus die Gänse brutzeln – und die Jecken ihren Rausch ausschlafen.
Der 11. November ist auch deshalb ein besonderer Tag, weil heute die 40 Tage der vorweihnachtlichen Fastenzeit beginnen. Der Beginn des Karnevals ist daher weniger aus der Zahlenkombination 11.11., 11 Uhr 11 zu erklären als daher, dem Karneval vergleichbar (bis zum Aschermittwoch), der Übergang zu einer Zeit des Fastens mit nochmalig reichlich Essen, Trinken und Ausgelassenheit gefeiert wird.
Zur Martinsgans passt übrigens hervorragend ein Madiran wie der der Domaine Berthoumieu aus dem Südwesten Frankreichs, dessen 2006er ich gerade trinke.
Übrigens gelang heute vor 127 Jahren Heinrich Hertz in einem Experiment die Übertragung elektromagnetischer Wellen von einem Sender zu einem Empfänger… mit weitreichenden Folgen wie wir wissen. Nun denn, 21:29 Uhr: Prost!