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Eine weitere neue Serie mit dem überlangen Namen Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. ist die Erfindung von Joss Whedon, der mit Buffy seinen bislang größten Erfolg hatte. Die Prämisse ist völlig abstrus, sagt aber schon eine Menge über die Haltung der Serie aus. New York wurde von Aliens zerstört, übernatürliche Dinge existieren, aber zum Glück gibt es eine Abteilung des Geheimdienstes, die die Bevölkerung vor diesem Wissen schützt. Das Volk als dummes Kind, das von einem mütterlichen Geheimdienst vor zu viel Erkenntnis bewahrt wird. Passend dazu gibt es eine Bewegung, die sich ‚Rising Tide’ nennt, und gegen die Geheimhaltung kämpft (WikiLeaks!). Die Serie wurde Anfang dieses Jahres gedreht, als Edward Snowdens Enthüllungen noch nicht bekannt waren, insofern ist es fast bewundernswert, wie gut die Serie zu den aktuellen Ereignissen passt. Wenn man diese Ereignisse jedoch im Hinterkopf hat, ist die implizite Nachricht umso beunruhigender. Skye, eine Aktivistin der ‚Rising Tide’ Gruppe ist eine sexy Hackerin, die die Sondereinheit des Geheimdienstes infiltrieren soll. Dort findet sie endlich wahre Freunde, ein echtes Team und lernt, weshalb Hierarchien sinnvoll sind. Deshalb verrät sie folgerichtig ihre alte Bewegung und wird einer der Agenten. Dort rebelliert sie dann zwar gegen die bestehenden Strukturen, die Zuschauer sollen wohl auch in Atem gehalten werden, was ihre Loyalitäten angeht, aber die Helden der Serie sind trotzdem die Leute vom Geheimdienst. Typisch für Whedon sind die flapsigen und zum Teil albernen Dialoge, die zwar Spaß machen, aber in diesem Fall eher zu meinem Unbehagen beitragen. Überraschend ist auch, dass sich sein Bild der Hacker-Kultur seit den 1990er Jahren so gewandelt hat. Willow, eine von Buffys Freunden, war eine der ersten Hackerinnen im Fernsehen und Whedons Darstellung von ihr war durchaus freundlich – sie war ein Nerd und konnte zwar nicht kämpfen, wurde jedoch unverzichtbar für die Gruppe, wenn es darum ging, Pläne des Untergrundsystems aus den digitalen Stadtarchiven zu extrahieren.